Aufbauverfahren bei Gewebe- und Knochenverlust
Ursache des Zahnfleischrückganges und Knochenschwundes sind häufig Erkrankungen und Entzündungen des Zahnfleisches und der Zähne.
Die meisten Zähne sind entweder durch unbehandelte Parodontitis oder fehlerhafte Wurzelkanaltherapie verloren gegangen oder entfernt worden.
Die Folge sind Schrumpfung von Hart- und Weichgewebe: Wo keine feste gesunde knöcherne Unterlage ist, ist auch das Zahnfleisch nicht gestützt. Das zusätzliche Tragen von Prothesen, die das Zahnfleisch und den darunter liegenden Knochen unphysiologisch, also entgegen der eigentlichen, von der Natur gedachten Funktion belasten, unterstützt den Knochenschwund. Infektionserkrankungen, Sportunfälle und Zahnfehlstellungen sind nur einige weitere Ursachen für ein Weichteil- oder Knochendefizit.
Aufbauverfahren und Aufbaumaterial (Augmentation)
Aufbauverfahren (Augmentation) dienen der Ergänzung verlorener Substanz. Insbesondere Knochenverlust zur Zahnimplantation erfordert Augmentation, da häufig das stabile Knochenfundament in Höhe und Breite vermindert ist - somit verbessert sich das Knochenangebot.
Als Augmentatmaterial steht Eigenknochen oder industriell hergestelltes synthetisches Material, das beta-TCP, zur Auswahl. Die genannten Stoffe sind bioverträglich, frei von allergenen Bestandteilen und miteinander kombinierbar.
Augmentatmaterialien werden in Block- und in Granulat-Form unterschiedlicher Größe und Körnung, entsprechend des jeweiligen Einsatzgebietes, gewonnen und angeboten.
Eigenknochen wird einer geeigneten Spenderregion entnommen und in die Empfängerregion eingebracht.
Augmentatmaterialen müssen in Ruhe und formstabil einheilen. Hierzu kann eine Stabilisierung oder Abdeckung nötig sein. Nach 4 Monaten ist der Hauptteil der synthetischen Materalien, das β-TCP, in körpereigenen Knochen umgebaut. Ein großer Knochenverlust wird in passender Blockform eingebracht und zusätzlich fixiert. Verpflanzter Eigenknochen wächst selbstständig im Empfängerbett ein.
Jetzt ist der Zeitpunkt der Zahnimplantation.
Geschieht dies nicht, wird entweder der eingebrachte Knochen oder das Knochenersatzmaterial wieder soweit abgebaut, so daß nach einem Jahr die Ausgangslage erreicht ist - das Augmentat ist vom Körper wegen Nutzlosigkeit abgebaut worden.
Wir beraten Sie gern
Dr. Manfred Johann Kaps ist zertifizierter Implantatchirurg des BDIZ und geprüfter Implantat-Spezialist und Prothetiker der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie DGZI.